2. Dezember 2008

Pierre Bourdieu: Kulturtheorie

Schon vor zwei Wochen wurden wir von Sören, unserem Soziologiedozenten dazu aufgefordert, drei Soziologische Theorien genauers anzuschauen. Dabei war auch Pierre Bourdieu und seine Kulturtheorie, die ich für sehr aufschlussreich finde, besonders im Hinblick auf meine Abschlussarbeit.

Was ist die Kulturtheorie?

Die Kulturtheorie Bourdieus vergleicht Interaktionen des Alltagslebens mit einem Spiel. Die Individuen besitzen unterschiedlich viele Potentiale verschiedener Art, die sie einsetzen und teilweise umwandeln können: ökonomisches Kapital, soziales Kapital, symbolisches Kapital und kulturelles Kapital. Dabei gilt: Jeder spielt entsprechend der Höhe seiner Chips. So kann der Erwerb kulturellen Kapitals beispielsweise zur Erhöhung des ökonomischen Kapitals eingesetzt werden.
(Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Bourdieu)

kurze Begriffserklärung:

ökonomisches Kapital= der Besitz jeder Art von Ware, beispielsweise Unternehmen, Produktionsmittel, Grund und Boden, sowie anderes Vermögen, wie Geld, Aktien, Schmuck oder Kunstwerke.

soziales Kapital = die Gesamtheit der aktuellen und potenziellen Ressourcen, die mit der Teilhabe am Netz sozialer Beziehungen gegenseitigen Kennens und Anerkennens verbunden sein können.
Soziales Kapital bietet für die Individuen einen Zugang zu den Ressourcen des sozialen und gesellschaftlichen Lebens wie Unterstützung, Hilfeleistung, Anerkennung, Wissen und Verbindungen bis hin zum Finden von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Es produziert und reproduziert sich auch über Tauschbeziehungen, wie gegenseitige Geschenke, Gefälligkeiten, Besuche und Ähnliches.



symbolisches Kapital = ein Zeichen gesellschaftlicher Anerkennung und sozialer Macht bzw. sozialer Gewalt und verleiht somit: Prestige, Reputation, Ehrenzeichen, Privilegien und Positionen.
Dies geschieht vor dem Hintergrund der Verfügung über die anderen Kapitalsorten, den Akteuren und den verschiedenen Klassen mittels einer bestimmten distinktiven Sprache und anderer körperlicher Ausdrucksformen wie Kleidung, Stil und Verhalten.

kulturelles Kapital = die Bildung, welche einen Nutzen im sozialen Beziehungsgeflecht mit sich bringt. Dieses Segment des kulturellen Kapitals ist körpergebunden und wird in der Familie, die über unterschiedlich viel kulturelles Kapital verfügt, an die Kinder weiter gegeben. Hinzu kommen die Übertragung und der Besitz kultureller Güter sowie die Machtausübung durch den Erwerb von Titeln und Stellen.

Damit knüpft Pierre Bourdieu an Max Webers Unterscheidung von „Klassenlage“ (ökonomisch definiert nach „Marktchancen“ ) und „Klassenstand“ ( die „Stellung“ in der Hierarchie von Ehre und Prestige) an. Als „ständische Lage“ bezeichnet Weber „jede typische Komponente des Lebensschicksals, welche durch eine spezifische, positive oder negative, soziale Einschätzung der Ehre bedingt ist, die sich an irgendeine gemeinsame Eigenschaft knüpft.“ (Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft). Diese ständische Ehre zeigt sich in seiner/ihrer „Lebensführung“, die bestimmte Handlungen zulässt oder sanktioniert.


Soweit erst mal zur trockenen Theorie ;-P

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